Untersteinbach ob Gmünd (fränkisch: Undaschdahnba) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Georgensgmünd im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern). Untersteinbach ob Gmünd liegt in der Gemarkung Obersteinbach ob Gmünd.

Geografische Lage

Das Dorf liegt auf einer großflächigen Lichtung in einem Waldgebiet (nördlich und östlich: Abenberger Wald, südlich: Brödling, westlich: Espan, nordwestlich: Birkach). Südlich berührt der Steinbach den Ort, ein linker Zufluss der Fränkischen Rezat, an dem sich zahlreiche Fischteiche befinden. Die Kreisstraße RH 9 führt nach Obersteinbach ob Gmünd (2,5 km westlich) bzw. an der Hämmerleinsmühle vorbei nach Georgensgmünd zur Staatsstraße 2224 (3,8 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Mäbenberg (2,4 km nordöstlich).

Geschichte

Der Ort entstand im Mittelalter als Rodungssiedlung und wurde 1407 als „Nydernstaynbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Zusatz „ob Gmünd“ findet sich erstmals 1818, wohl zur Unterscheidung des in der Nähe gelegenen Untersteinbach an der Haide. 1952 wurde der Ort schließlich amtlich in Untersteinbach ob Gmund umbenannt.

Im 13. Jahrhundert bestand der Ort wahrscheinlich aus 7 Ganzhöfen. 1432 war das ganze Dorf außer zwei Höfen burggräflich. Im Anschluss unterstand es dem markgräflichen Oberamt Schwabach, seit 1600 dem Oberamt Roth. Laut 16-Punkte-Bericht von 1608 gehörten 6 Höfe und 4 Güter dem Kastenamt Schwabach und 1 Gut dem Kastenamt Windsbach. 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter im Ort 17 Anwesen. 6 Höfe, 9 Güter und 1 Gastwirtschaft unterstanden dem Kastenamt Schwabach und 1 Hof dem Kloster Marienburg.

Der Hopfenhandel war lange Zeit die Haupteinnahmequelle der Bewohner.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Untersteinbach 16 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-ansbachische Kastenamt Schwabach inne. Grundherren waren das Kastenamt Schwabach (8 Ganzhöfe, 3 Köblergüter, 1 Gut mit Gastwirtschaft, 3 Gütlein) und das eichstättischen Kastenamt Abenberg (1 Ganzhof, Abgaben für die Abenberger Pfarrkirche).

Im Geographischen statistisch-topographischen Lexikon von Franken (1801) wird der Ort folgendermaßen beschrieben:

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Untersteinbach dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt Obersteinbach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Obersteinbach zugeordnet.

Während des Zweiten Weltkriegs hatte Untersteinbach die Leitstelle „Schwalbe“ für Nachtjäger.

Am 1. Juli 1971 wurde Untersteinbach im Zuge der Gebietsreform nach Georgensgmünd eingegliedert.

Baudenkmäler

Die für die Region typischen hochgiebeligen Hopfenhäuser aus Sandstein prägen das Ortsbild. Das 1841 errichtete Waaghaus mit Glockenturm gilt als Wahrzeichen Untersteinbachs.

  • Haus Nr. 2, 6, 16, 18, 25: Bauernhäuser
  • Haus Nr. 4: Gasthaus zum Grünen Tal
  • Bachhaus zugehörig zu Haus Nr. 10

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Georgensgmünd) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Jakobus (Abenberg) gepfarrt, heute ist die Pfarrei St. Wunibald (Georgensgmünd) zuständig.

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Untersteinbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 651 (Digitalisat). 
  • Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6. 
  • Georg Paul Hönn: Unter-Steinbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 380 (Digitalisat). 
  • Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 395–398. 
  • Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 77. 

Weblinks

  • Ortsteile > Untersteinbach ob Gmünd. In: georgensgmuend.de. Abgerufen am 3. August 2023. 
  • Untersteinbach ob Gmünd in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
  • Untersteinbach ob Gmünd in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
  • Untersteinbach ob Gmünd im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie

Fußnoten


Pfreimd, Untersteinbach, Luftbild, Oberpfalz

Untersteinbach der Ort und die unmittelbare Umgebung

Schwäbischer Albverein Ortsgruppe Untersteinbach Ortsgruppe

Untersteinbach der Ort und die unmittelbare Umgebung

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